> Aktuelles > Aktuelles

Neuinszenierung der Erlebnisse von „Däumelinchen“ im Figurentheater von Gertrud Bünger

Die Premiere ist vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben

20-Kellertheater Gertrud Bünger







Märchenhafte Bühne: Getrud Bünger haucht ihren Figuren Däumelinchen und der Maus leben ein. (Foto: Vollmer)


Die Premiere ihres neuinszenierten Puppenspiels „Däumelinchen“ nach dem Märchen von Hans-Christian Andersen hatte sich Gertrud Bünger vom Figurentheater „Es war einmal“ ganz anders vorgestellt. Coronabedingt musste die Holdorfer Figurenspielerin die für Sonntag terminierte Vorstellung in der Musikscheune absagen.

Ganz nach dem Motto „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, lässt sich Gertrud Bünger nicht entmutigen. Die ungewollte Absage gibt ihr die Zeit, gemeinsam mit der Regisseurin Ute Kotte, in ihrem 2019 eröffneten Kellertheater an der einen oder anderen Szene noch Feinschliff vorzunehmen. Bei ihrer ersten Inszenierung von „Däumelinchen“ stand Gertrud Bünger ihre Arbeitskollegin Brigitte Varwig als Gastspielerin zur Seite, die aus Zeitgründen nicht mehr zur Verfügung steht. Weil Gertrud Bünger dieses Märchen im Repertoire behalten will, entschloss sie sich, es ihrem Publikum allein vorzuspielen. „Anstatt vier Hände bleiben jetzt nur meine zwei Hände für die Aufführung“, sagt die Figurenspielerin und fügt hinzu „Da gibt es als Solospielerin während der Aufführung viel zu tun.

Gemeinsam mit Ute Kotte entwickelte die Holdorferin ein ganz neues Konzept, das es ihr erlaubt, für den reibungslosen Ablauf Licht, Musik und Figuren selbst in die Hand zu nehmen. „Es sind anstrengende 45 Minuten“, sagt Gertrud Bünger. Immerhin spielen in dem Stück neben Däumelinchen elf Figuren wie beispielsweise Käfer, Kröte, Maus, Schmetterling, Fisch und Prinz eine wichtige Rolle. Ute Kotte, die von 1987 bis 1997 ein Engagement am Kammertheater Neubrandenburg als Puppenspielerin tätig war und seit 1998 ihr Theater „Maskotte“ in Buchholz (Mecklenburg) betreibt, weiß welche Anstrengung das erfordert. Während der Aufführung lässt die erfahrene Regisseurin „Alleinunterhalterin“ Gertrud Bünger in die Rolle der Erzählerin schlüpfen. „Das gibt ihr die Gelegenheit, nebenher die notwendigen Umbauten am Bühnenbild vorzunehmen“, verrät Ute Kotte.

Das Märchen selbst handelt von einem Mädchen, das aus einem Korn wachsen soll. Auf der vielseitig konstruierten Bühne lässt Gertrud Bünger Groß und Klein ihren Alltag vergessen, indem sie es versteht, ihr Publikum ganz nah an das Geschehen heranzuführen bis es meint, Teil der Geschichte zu sein. Und am Ende wird alles gut, obwohl es vorher ganz schön aufregend war. Dieses Ende wünscht sich Gertrud Bünger auch für ihre Premiere, die eines Tages stattfinden wird.