Mädchen und Jungen der 3. und 4. Klasse lernen mit schwierigen Situationen umzugehen
Bürgerstiftung Holdorf unterstützt Selbstbehauptungskurs für Schüler der Barbara-Schule
Spielerische Übungen, um das Selbstbewusstsein zu stärken: Die Selbstbehauptungs- und Resilientrainerin Valeria Cuppari (3. von links) leitet die Mädchen und Jungen der 3. Klasse bei Rollenspielen an. Im Hintergrund (von links) Schulleiterin Christiane Westermann, Thomas Frilling und Stephanie Schlotmann von der Bürgerstiftung Holdorf. (Foto: Vollmer)
Zwei Schüler der Klasse 3 stehen sich in der Barbara-Schule direkt gegenüber. Ihre Aufgabe ist es, sich tief in die Augen zu schauen und dabei ernst und selbstbestimmt zu bleiben. Eine Übung, die auf Anweisung der Selbstbehauptungs- und Resilientrainerin Valeria Cuppari während eines Selbstbehauptungstrainings für die Grundschulkinder der Klassen 3 und 4 an der Barbara-Schule Handorf-Langenberg durchgeführt wird.
Das Selbstbehauptungs- und Resilienz-Konzept von „Stark auch ohne Muckis“, von Valeria Cuppari, die in der Villa Vivaldi in Lohne ihre Kurse und Vorträge anbietet, soll den Mädchen und Jungen im Grundschulalter helfen, bei Mobbing- und Konfliktsituationen optimal zu reagieren, um mögliche negative Entwicklungen betroffener Kinder zu verringern, beziehungsweise auszuschließen. Durch fantasievolles, ausdrucksstarkes und körperbetontes Erzählen von Märchen, versetzt die Trainerin die Kinder in bestimmte Rollen, die ihnen spielerisch vermitteln sollen, ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Beispielsweise lässt Valeria Cuppari die beiden Verhaltensweisen „mutig“ und „ängstlich“ von den Kindern darstellen, um deutlich zu machen, bei welchem Verhalten und in welchen Situationen, Mobbing am ehesten funktioniert und man selbst zum Opfer wird.
Damit leitet die Grundschüler an, ihre Schüchternheit zu überwinden und Stärke zu beweisen. Durch das Training werden die Kinder selbstsicherer in ihrer Kommunikation und ihrem Auftreten, sodass die Eltern sicher sein können, dass Ihre Kinder auch mit schwierigen Situationen gut umgehen können. Die Kinder lernen zudem, Konflikte gewaltfrei und sicher zu lösen. Das wird sich positiv auf den Alltag, aber vor allem auch auf den weiteren Lebensweg der jungen Menschen auswirken. Ziel des fünf Unterrichtsstunden umfassenden Kurses ist es zudem, dass die Kinder lernen, respektvoller miteinander umzugehen. Das soll dazu führen, dass Streitereien minimiert werden und somit die allgemeine Stimmung in der Schule bei allen Beteiligten hoch ist und bleibt.
Weil die Bürgerstiftung Holdorf es wichtig findet, Kinder zu stärken, übernimmt diese einen Großteil der Kurskosten. Gleichzeitig ermuntern Geschäftsführerin Stephanie Schlotmann und Vorstandsvorsitzender Thomas Frilling Kindergärten und Schulen der Gemeinde auf von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, ihre Ideen und Projekte zur Förderung der ihr anvertrauten Kinder mit Hilfe der Bürgerstiftung zu verwirklichen. „Wir wollen Hilfen geben, damit diese Einrichtungen auch externe Unterstützung in Anspruch nehmen können“, so Stephanie Schlotmann.
Ein verbessertes Schulklima verspricht sich auch Schulleiterin Christiane Westermann und ihr Kollegium von diesem Selbstbehauptungstraining für die Grundschulkinder, das nach Möglichkeit auch auf die jüngeren Klassenstufen ausgedehnt werden soll. „Das ist gerade in der Altersgruppe wichtig, da wir feststellen mussten, dass die Zeiten der Corona-Lockdowns einiges durcheinandergekommen ist“, erklärt Christiane Westermann. Das soziale Miteinander und die Kontakte unter den Kindern sind verloren gegangen, da die Kinder keine Möglichkeit der Gemeinschaftsbildung und den Aufbau von Beziehungen hatten. „Deshalb war es uns zudem wichtig im Hinblick auf den bevorstehenden Wechsel zu den weiterführenden Schulen, diese Kinder zu stärken“, sagt die Schulleiterin.