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Georg-Kerschensteiner-Schule erhält Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Die meisten Schüler haben sich für das Projekt entschieden

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Schüler der Georg-Kerschensteinerschule haben ihr Bekenntnis für eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ durch ein Plakat dokumentiert. Für das Bild von der Siegelübergabe holten sie es von der Wand aus der Aula, von links: Isabella Ruppel, Christoph Hugenberg, Aylin Asam, Raimund Haskamp, Sebastian Ramnitz, Verena Kasselmann, Mirav Mousa, Wolfgang Krug, Leni Meyer, Ute Rybka-Beckermann, Paul Ahrling. (Foto: Vollmer)


„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, diesen Titel hat die Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) von dem bundeweit aktiven Courage-Netzwerk verliehen bekommen. Die offizielle Ernennungsurkunde und das dazugehörige Siegel, das am Eingang der Schule zukünftig sichtbar ist, Überbrachte der Regionalkoordinator des Courage-Netzwerks Sebastian Ramnitz aus Vechta im Auftrag der Landeskoordination Niedersachsen, die ihr Büro in Hannover, beim Niedersächsischen Kultusministerium hat.

Neben Sebastian Ramnitz, den 5 Schülervertretern sowie der Lehrerin Verena Kasselmann und Schulsozialarbeiterin Ute Rybka-Beckermann als Projekt-Koordinatorinnen begrüßte Schulleiter Raimund Haskamp als Ehrengäste den Holdorfer Extremsportler Christoph Hugenberg als Schulpate der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug.

Dieser Titel ist nicht rückwärtsorientiert, also keine Auszeichnung für die bisherigen Leistungen und Aktivitäten der Schule in Sachen Thematisierung und Aufklärung zu Diskriminierung, Rassismus, Mobbing oder menschenfeindliche Einstellungen wie Antisemitismus, Homophobie, Muslimfeindlichkeit, die Herabwürdigung von Frauen. Ganz im Gegenteil. Das Schild am Schulgebäude soll die Schulgemeinschaft täglich daran erinnern, dass sich die überwiegende Mehrheit der Mitglieder per Abstimmung dafür ausgesprochen haben, sich aktiv gegen Ungleichwertigkeitsdenken und Diskriminierungen jeder Art einzusetzen. „Die Aktion will Mut machen, wenn Rassismus auftaucht, auch zu reagieren. Offen mit menschenverachtenden Verhalten umzugehen und keine Angst zu haben, sich damit auseinanderzusetzen“, erklärt Sebastian Ramnitz. Er hat in Vechta im Jahr 2006 gemeinsam mit Freunden den Antirassismusverein ContRa e.V. gegründet, mit dem er bis heute Projekte und Veranstaltungen der unterschiedlichsten Arten umsetzt. Dafür erhielt er und der Verein Auszeichnungen, unter anderem von der Bundesregierung als Botschafter für Demokratie und Toleranz 2009.

Die Schülervertreter bestätigen, dass die Schüler von den Lehrern ermutigt wurden, darauf zu achten, wie sie miteinander umgehen. „Dadurch ist uns bewusst geworden, dass es Vorurteile gibt. Beispielsweise, wenn jemand eine dunkle Hautfarbe hat oder vielleicht nicht so gut deutsch sprechen kann oder einer anderen Religion angehört“, bestätigen Schülervertreterin Isabella Ruppel und Leni Meyer. „Es sind manchmal nur Blicke oder kleine Gesten, die ohne Bedacht jemanden verletzen können“, berichtet Schülervertreterin Aylin Asam. „Jeder der Schüler und Kollegen kann durch Gespräche und couragiertes Handeln etwas dazu beitragen, dass Bewusstsein für ein gutes Miteinander geschaffen wird“, so die Schulsozialarbeiterin Ute Rybka-Beckermann. „Wichtig ist, dass man im Alltag mehr reflektiert, was man sagt oder tut. Manchmal merkt man gar nicht, dass man diskriminiert“, wirbt Lehrerin Verena Kasselmann für mehr Bewusstsein. „Schule ist der Ort für das Leben zu lernen. Deshalb ist es gut und richtig, dass diese Themen dort angesprochen werden“, unterstützt der Bürgermeister dieses Projekt. „Man kann viel darüber reden, doch wo es drauf ankommt – nicht einfach weggucken“, macht Projektpate Christoph Hugenberg Mut. Er ist überzeugt davon „Nur, wenn man etwas tut, kann man auch etwas ändern“.