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Holdorf bietet die meisten stillfreundlichen Orte 

Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Vechta zieht Zwischenbilanz

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Werbung für mehr stillfreundliche Orte in Städten und Gemeinden, von links: Astrid Brokamp, Sandra Hackmann, Andrea Hinrichsmeyer, Kathrin Prüllage, Dr. Wolfgang Krug, Marion Tepe, Janina Sieveke und Bernadett Hermes. (Foto: Vollmer)

Den Hunger zu stillen, auch in der Öffentlichkeit, ist selbstverständlich und die natürlichste Sache der Welt. Doch die Gesellschaft ist sich nicht einig, wenn es darum geht, dass Mütter in der Öffentlichkeit wie beispielsweise in einem Lokal, in Bus oder Bahn oder auf der Parkbank den Hunger ihres Kindes durch Brustgeben stillen.

Da diese Selbstverständlichkeit oft infrage gestellt wird sind Mütter und auch Väter beim Füttern ihres Kindes außerhalb der eigenen vier Wände oft verunsichert. Aus diesem Grund nahm der Landkreis Vechta vor einem Jahr die Aktionstage zur Weltstillwoche zum Anlass das Projekt „Baby- und stillfreundliche Orte“ ins Leben zu rufen. Das Ziel: In den Städten und Gemeinden möglichst viele öffentlich zugängliche Einrichtungen zu finden, die bereit sind einen baby- und stillfreundlichen Ort zur Verfügung zu stellen. Dieser sollte hygienisch und möglichst diskret oder nicht einsehbar sein, eine bequeme Sitzmöglichkeit und Wickelmöglichkeit bieten. Alle beteiligten Institutionen und Geschäfte erhalten außen gut sichtbar einen blauen Aufkleber, dass sie einen baby- und stillfreundlichen Ort eingerichtet haben.

Um eine Zwischenbilanz zu ziehen hatte Astrid Brokamp, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Vechta, Vertreterinnen relevanter Beratungsstellen am Dienstag ins Rathaus Holdorf eingeladen. Auf Holdorf als Tagungsort fiel ihre Wahl, weil in der Gemeinde seit dem Start der Aktion mit 7 Angeboten, die meisten stillfreundlichen Orte landkreisweit angeboten werden. Der Teilnehmerkreis setzte sich zusammen aus Vertreterinnen der Schwangerenberatungsstellen der Diakonie (Andrea Hinrichsmeyer), des SkF (Sandra Hackmann) und donum vita (Bernadett Hermes und Kathrin Prüllage) sowie Janina Sieveke von der Hebammenzentrale. Von Gastgeberseite nahmen die Gleichstellungsbeauftragte Marion Tepe und Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug teil.

Es müsse Orte geben, wo Mütter oder Väter, ohne zu fragen oder etwas zu kaufen ihr Kind stillen, beziehungsweise ihm Fläschchen geben können, forderte Astrid Brokamp. Insbesondere Gaststätten sollten eine Willkommenskultur pflegen, die Betroffenen ohne Verpflichtung einen ruhigen Platz bieten, so Janina Sieveke. Es gebe Kinder, die sich in der Öffentlichkeit nicht aufs Stillen konzentrieren können. Aber auch Mütter, die zum Stillen einen geschützten Raum brauchen. Dieser sollte möglichst an zentralen Stellen gut zu erreichen sein, wo geschäftiges Leben stattfindet. Ergänzend nannte Dr. Wolfgang Krug Einkaufszentren, Weihnachtsmärkte oder Kirmessen. Sinnvoll sei es auch in Kindergärten Möglichkeiten zum Stillen zu schaffen, um Stress für Mütter zu vermeiden, die gerade ihre Kinder abholen wollen. Das Gleiche gelte für Sportstätten, Arztpraxen und Bildungseinrichtungen. „Das Bereitstellen solcher Orte hat auch etwas mit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu tun“, betonte Janina Sieveke. 

Der Landkreis bietet Beratung für diejenigen an, die Platz zur Verfügung stellen möchten, aber noch nicht schlüssig sind, was wie möglich ist.