Jens Spahn beim CDU-Grünkohlessen in Holdorf
Kritische Abrechnung mit der Bundesregierung

Prominente Gäste beim CDU-Kohlessen in Holdorf: der Gemeindeverbandsvorsitzende Udo Schlarmann begrüßte Silvia Breher, Jens Spahn, Jochen Steinkamp und Dr. Wolfgang Krug (von links). (Foto: Vollmer)
Bis auf den letzten Platz war der Saal im Hotel Restaurant „Zur Post“ beim Grünkohlessen des CDU-Gemeindeverbands besetzt. Wieder einmal stand an diesem Abend mit Jens Spahn ein Bundespolitiker bei den Christdemokraten der Vechtaer Südkreisgemeinde Holdorf am Rednerpult, um über die bundespolitische Lage aus Sicht der CDU zu sprechen. Der Gemeindeverbandsvorsitzende Udo Schlarmann begrüßte neben etwa 240 erwartungsvollen Zuhörern die CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Breher, den CDU-Europaparlaments-Kandidaten Jochen Steinkamp und Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug.
Geduld mussten die Zuhörer mitbringen, da Jens Spahn verkehrsbedingt auf sich warten ließ, der zuvor in Westerstede einen Auftritt hatte und auf dem Weg in seinen Wahlkreis Steinfurt I – Borken I eine Zwischenstation in Holdorf einlegte. Überbrückt wurde die Zeit durch den Bürgermeister, der auf 20 Jahre seiner Amtszeit in Holdorf blickte und allen denen dankte, die sich in den vergangenen 75 Jahren um die Demokratie verdient gemacht haben. Jochen Steinkamp nutzte die Zeit, um die Zuhörer auf die Europawahl am 9. Juni einzuschwören. Den Konflikt mit der AfD gehe er nicht aus dem Weg, sondern stelle sich ihr entgegen, um deutlich zu machen, welchen Schaden diese anrichtet. Für Europas Sicherheit sei es nicht nur wichtig der Ukraine zu helfen, sondern „als Europa sind wir gefordert, für europäische Sicherheit zu sorgen“. Das könne nur ein starkes Europa, betonte Jochen Steinkamp.
Jens Spahn nutzte die Gelegenheit, um mit der Bundesregierung abzurechnen und machte insbesondere die Grünen für die momentane nationale Situation verantwortlich. Auffällig, dass er Politiker der FDP mit keinem kritischen Wort erwähnte. „Es fehlt an Führung und an einer guten Debatte“, um zu guten Lösungen zu kommen, warf der Stellvertretende CDU-Vorsitzende der Regierung vor. Er nannte fehlenden Bürokratieabbau, verfehlte Energiepolitik, zu großzügige Flüchtlingspolitik und mangelnde Konsequenzen für Arbeitsunwillige, die das Bürgergeld nutzen, als Schwachpunkte aktueller Politik. Zudem kritisiert er die Landwirtschaftspolitik und ging auf den Ertragsrückgang der Wirtschaft ein. Im Bereich von Forschung und Innovationen, die Deutschland einst nach vorne gebracht und groß gemacht haben, vermisse er heute wegweisende Entwicklungen und Lösungen. Es fehle der Anreiz für Investitionen der Unternehmen. „Aus der politischen Mitte heraus, müssen Lösungen gefunden werden“, so sein Credo. „Wir brauchen wieder wirklich Lust auf Innovationen. Innovationen machen unser Leben besser!“, so Jens Spahn.
CDU-Grünkohlessen gut besucht: Um die 240 Teilnehmer fanden sich im Saal vom Restaurant Hotel „Zur Post“ ein. (Foto: Vollmer)
