GKS-Schüler schließen Brunnenbau im Bürgergarten ab
„Oberschüler haben richtig gute Arbeit geleistet!“
GKS-Schüler blicken in den von ihnen aufgebauten Brunnen, der nun fertiggestellt ist. (Foto: GKS)
Mit dem guten Gefühl etwas Besonderes für die Bürgerschaft der Gemeinde Holdorf geleistet zu haben, können die Schülerinnen und Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) in die Herbstferien gehen. Das Projekt „Aufbau eines Historischer Brunnens“, das von den Oberschülerinnen und -schülern im Mai neben dem in Bau befindlichen Bürgerhaus gestartet wurde, endete am vergangenen Freitagmittag. Mit dem Anbringen des Jochbalkens durch die Schüler der fünften Klassen, der den Brunnen überspannt und der Wasserentnahme dient, endete die letzte vierwöchige Etappe des Brunnenprojektes, an dem über die Zeit alle Schulklassen beteiligt wurden.
Zwischen dem im mittelalterlichen Stil wiederaufgebauten Bürgerhaus sowie der dazugehörigen Remise und dem bereits vor zwei Jahren durch Schüler der GKS errichteten Backhaus fügt sich der Brunnen bestens ein. Dieser nach dem Vorbild einer Wasserschöpfstelle der Romantik-Epoche aus dem Jahre 1840 erbaute Brunnen verleiht dem kommenden Bürgerpark ein besonderes Flair.
In den vergangenen vier Wochen haben die jüngsten Oberschüler unter handwerklicher Anleitung der erfahrenen Archäotechnikern Thorsten Helmerking (Barnstorf) und Bernard Haarmeyer (Elmshorn), den lehmfarbenen sichtbaren Brunnenabschluss im Romantik-Stil hergestellt. „Die Brunnenbauer des Mittelalters nutzen in dieser Region den Oberkirchener Sandstein, der heute nicht mehr zu bekommen ist“, erklärt Thorsten Helmeking. Als Ersatz mischten die Schüler Beton mit Zement an und gaben 40 Prozent grauen Farbstoff dabei. Aus diesem Gemisch gossen sie mit einem eigens hergestellten hölzernen Modellkasten vier gleiche Rundbögen. Auf dem Brunnenkranz aufgesetzt werden die vier Elemente durch zwei selbst geschmiedete Metallringe zusammengehalten. Auch die notwendigen Eisennägel, die den hölzernen Unterbau und den Jochbalken zusammenzuhalten, schmiedeten die Schüler selbst mit Feuer, Hammer und Amboss.
„Die etwa 280 am Aufbau beteiligten Oberschüler, die in die Wände des fünf Meter tiefen Brunnens spezielle Ziegelsteine eingebaut haben, um Fledermäusen das frostfreie Überwintern zu ermöglichen, haben gute Arbeit geleistet“, stellten die Vertreter der beteiligten Behörden, Verbände, Archäologen und Förderer unisono fest. Detlef Tänzer (Geschäftsführer Naturpark Dümmer), Lucas Melzow (Bauhofleiter), Raimund Haskamp (Schulleiter GKS), Carola Anders (Fledermaus Regionalbetreuerin) waren zur Abnahme des Bauwerks angereist.
Nach Auskunft von Detlef Tänzer belaufen sich die Gesamtkosten auf zirka 30.000 Euro. Daran beteiligte sich zum Großteil das Land Niedersachsen aus verschiedenen Fördertöpfen. Die Bingo-Umweltstiftung förderte den Einbau der Fledermausquartiere mit 18.000 Euro Zuschuss.
Prüfende Blicke: Während ein Schüler mit schwerem Hammer den Schenkel des Jochbalkens in die Verzapfung schlägt, schauen Detlef Tänzer, Raimund Haskamp, Lucas Melzow, Bernard Haarmeyer und Thorsten Helmerking (von links) ob die Verbindung passt. (Foto: Vollmer)