Über die Zukunft des neuen Einzelhandelsgebietes auf dem Gelände des ehemaligen Möbelhauses Böckmann an der Großen Straße wird der Gemeinderat am kommenden Dienstag (12. Oktober) entscheiden.

Da es einen neuen Interessenten für die Errichtung eines Vollsortimenters (Supermarkt) gibt, allerdings ohne konkrete Zusage, hielten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusssitzung am Dienstag alle Möglichkeiten einer künftigen Nutzung offen.

Die Neuaufstellung des Bebauungsplanes ist notwendig geworden, weil am 21. Oktober eine vor drei Jahren verhängte Veränderungssperre endgültig abläuft. Diese wurde beschlossen, damit die Gemeinde eine Folgenutzung der Flächen mitbestimmen kann. Geplant war entweder Aldi oder Lidl nach Holdorf zu holen, weil es die Empfehlung des Einzelhandelsgutachtens war. In diesem Fall würden von den insgesamt 9200 Quadratmetern 4000 als Mischgebiet und 5200 für die Wohnbebauung ausgewiesen. Da bisher kein Discounter gefunden wurde, mittlerweile allerdings ein Makler Interesse gezeigt hat, dort einen Vollsortimenter anzusiedeln, wollen die Politiker am bisherigen Plan festhalten. Im Ernstfall würden sie diesen umgehend ändern, da ein Markt mit Vollsortiment nur in einem Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel möglich ist.

„Da wir noch keine verbindliche Zusage des künftigen Marktbetreibers haben, müssen wir im Moment diese zwei Wege gehen“, sagt Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug. Die Gemeinde könne sich vorstellen, wenn ein Vollsortimenter nach Holdorf wolle, diesen komplett auf 9200 Quadratmeter anzusiedeln. „Haben wir am 12. Oktober keine Zusage eines Vollsortimenters, werden wir den Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes 26 A fassen und die Entscheidung über einen Vollsortimenter vertagen“, so der Bürgermeister.

In einem weiteren Punkt der Tagesordnung stellten die Mitglieder fest, dass der Aufstellung eines Bebauungsplanes zur Erweiterung der Ernst-Böhm- Siedlung in Langenberg nichts mehr im Wege steht. Ein von Heinrich Schonhöft gefordertes Immissionsgutachten ist nicht erforderlich. Ein solches liegt bereits vor, da Tierhalter Schwertmann vor zwei Jahren einen Bauantrag zur Erweiterung seiner Stallanlagen an der Industriestraße gestellt hatte, klärte Krug auf. Diese Umweltverträglichkeitsuntersuchung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist aus, dass für das neue Wohnbaugebiet der Immissionsschutz gewährleistet ist. Der Entwurf des Bebauungsplanes wird zur Einsicht ausgelegt.

Die Bücherei Holdorf beteiligt sich an dem landesweiten Projekt „Lesestart Niedersachsen“. Ziel des Projektes zur frühkindlichen Leseförderung ist, die Beschäftigung mit Sprache und Büchern früh in den Alltag der Kinder zu verankern.

Zudem sollen Eltern zum Vorlesen und Erzählen angeregt werden. An Eltern mit Kleinkindern werden Lesestart- Sets verschenkt. Dazu gehört auch ein Bilderbuch.

Wenn es nach den Vorstellungen des Holdorfer Künstlers Waldemar Krause geht, sollte das Hallenbad unbedingt an Attraktivität gewinnen. „Triste und schwarze Wände, wie die Stirnseite am Sprungturm wirkten deprimierend und sogar bedrohlich“, argumentiert der Designer.

Einen ersten Schritt der künstlerischen Aufwertung ist die Gemeinde Holdorf bereits im Frühjahr gegangen. Im März ersetzte der HoldorferWandmaler zwei vorhandene alte Bilder durch eine einladende Unterwasserlandschaft (OV berichtete). In dieser Woche stellte Waldemar Krause den Mitgliedern des Schul- und Kulturausschusses sein Konzept zur Attraktivitätssteigerung vor. Danach würde es dem Raum gut tun, die bereits begonnenen Malereien der Unterwasserwelt fortzusetzen. „Eine zusammenhängende, einheitliche Unterwasserlandschaft wirkt positiv auf die Besucher“, sagte Krause.

Als Blickpunkte dienen Felsen- und Korallenriffe, das Wrack eines Segelschiffs oder Flugzeugs oder auch Ruinen. Gemalte Fische und Taucher sollen das Bild beleben. Aus Aluminiumblech ausgeschnittene und aufgehängte Fisch-Gruppen sollen Bewegung simulieren. „Durch aufsteigende Wärme bewegen sich die Fische. Der Eindruck von Lebendigkeit entsteht“, schwärmt der Künstler. Außerdem würden die Installationen schalldämmend wirken. Ein weiteres Highlight will der Künstler mit der Gestaltung der Fensterwand setzen. An den drei mittleren der fünf Säulen sollen Delphine in gebogener Haltung den Eindruck vermitteln, als wären sie auf dem Sprung ins Schwimmbecken.

Die Ausschussmitglieder waren von den Vorschlägen angetan. Da das Gesamtwerk knapp 15 000 Euro kosten würde, einigten sie sich, die Schwimmhalle je nach Haushaltslage stufenweise umzugestalten.

In diesem Zusammenhang brachte Bürgermeister Dr.Wolfgang Krug den Wunsch einiger Schwimmbadnutzer ein, im Nichtschwimmerbereich eine Treppe einzurichten. Da dabei mindestens eine Schwimmbahn verloren ginge, müsse diese mobil sein. Welche Lösungen zu welchen Konditionen es dafür gibt, soll erkundet werden, so der Bürgermeister. Krug bescheinigte dem Hallenbad zudem einen Besucherzuwachs. So gab es zum Vorjahr Steigerungen, beispielsweise im Januar um 54 auf 1165 Besucher, im April um 267 auf 1351, im Juni um 146 auf 527 Besucher.

Neu: Ab Oktober ist das Hallenbad auch samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

Das Bundeskartellamt hat die Fusion der deutschen Milchverarbeiter Nordmilch und Humana genehmigt. Das teilte das Kartellamt am Dienstag in Bonn mit. Es müssen nun nach Angaben der Nordmilch AG in Bremen noch die Vertreterversammlungen grünes Licht für den Zusammenschluss geben. Der Start des gemeinsamen Unternehmens wird im Januar 2011 sein.

Die Nordmilch AG ist der größte deutsche Milchverarbeiter. Zusammen mit Humana aus dem münsterländischen Everswinkel soll ein Unternehmen mit rund vier Milliarden Euro Umsatz und 5000 Mitarbeitern entstehen. Damit würde es künftig zu den zehn größten der Branche in Europa gehören.Wie bereits berichtet, wird die neue Molkerei mit einer Menge von 6,7Milliarden Kilogramm verarbeiteter Milch die größte in Deutschland sein. Ein neuer Unternehmensname wird noch gesucht. Fest steht nur, dass er weder Nordmilch noch Humana lauten wird. Auch der künftige Sitz der Großmolkerei ist noch unklar. Die Marke „Milram“ (Nordmilch) soll die gemeinsame Dachmarke werden.

Durch die Fusion versprechen sich die Nordmilch AG und Humana Synergien bei den Kosten. Werke werden zumindest in den nächsten zwei Jahren nicht geschlossen. Das gilt auch für die Milchwerke Bermes aus Holdorf, die zur Nordmilch AG gehören. Geschäftsführer Engelbert Deux erklärt: „Hier geht alles so weiter wie bisher.Wir sind von der Fusion nicht berührt.“ Grund dafür sei die Alleinstellung auf dem hiesigen Markt. Bermes hat sich auf Zuliefer- Produkte für die Süßwarenindustrie spezialisiert.