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Blühwiesen - Holdorf vergibt Blühmischungen

 

Blühwiese


Den nachfolgenden Text (incl. Bilder) können Sie sich über diesen Link auch als PDF herunterladen.


Warum Artenvielfalt wichtig ist

Laut BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) gelten in Deutschland knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als gefährdet.

Die Bevölkerung beansprucht immer mehr natürliche Lebensräume für sich und verbraucht Ressourcen, entwaldet und versiegelt das Land, die Landflächen werden für verschiedene wirtschaftliche Nutzungen umgenutzt. Der Anbau von Monokulturen bieten für die Insekten keine ausreichende Nahrungsquelle. Durch den Einsatz von Pestiziden wird das „Unkraut“ und die „pflanzenschädliche Insekten“ vernichtet, dabei sterben auch Pflanzen, Pilze und die nützlichen Insekten, die als natürliche Schädlingsbekämpfer, Bestäuber und Nahrung für andere Tiere dienen.

Für ein funktionierendes Ökosystem sind die Insekten / Würmer / Spinnen unersetzlich. Vor allem stellen die Insekten sicher, dass der Boden fruchtbar bleibt, die Pflanzenwelt fortbesteht und ihre Vielfalt erhalten bleibt. Eine artenreiche Vielfalt an Pflanzen bietet wiederrum einen Lebensraum, Fortpflanzungsmöglichkeit und Nahrungsquelle für die Bienen, Hummeln, Wespen, Grashüpfer, Schmetterlinge, Spinnen, Würmer und viel andere Insekten- und Tierarten. In Agrarlandschaften ohne Kräuter, Blühpflanzen, Hecken und Randstreifen auf den Feldern finden Insekten kaum Nahrung und Lebensraum.

Die artenreichen und bunten Pflanzenmischungen dienen nicht nur dem Insektenschutz, sondern machen die Umwelt bunter, schöner und gesünder, dabei unterstützt man die Natur, das Klima und die Umwelt.

Wir Menschen sind von einer intakten und vielfältigen Natur abhängig: Wälder, Moore und Flussauen tragen zu Klimaschutz und Klimaanpassung bei. Insekten sind wesentlich für die natürliche Bestäubung und damit für die Lebensmittelproduktion. Die Naturräume brauchen wir zur Erholung.
 

Neue Blühflächen schaffen

Mit dem Ziel neue Lebensräume für die Insekten und eine vielfältige Natur zu schaffen stellt die Gemeinde Holdorf bereits seit mehreren Jahren Saatgutmischungen zur Verfügung. Die Kosten, sowie die Beschaffung des Saatgutes übernimmt die Gemeinde Holdorf.

Die Landwirte können die Einsaat selbst übernehmen und dafür eine Aufwandentschädigung bekommen oder einen von der Gemeinde gestellten Lohnunternehmer beauftragen.

Die Privathaushalte mit kleineren Abnahmemengen können sich auch mit Herrn Bernhard Echtermann in Verbindung setzten unter 05494 - 574.
Herr Echtermann vergibt Saatgutmischung, die von der S.U.N. (Stiftung für Natur- und Umwelt im Landkreis Vechta) kostenlos zur Verfügung gestellt wird.


Machen Sie mit bei unserer Aktion blühende Flächen 2023! Damit helfen Sie nicht nur bedrohten Tier- und Pflanzenarten, sondern lassen Holdorf auch farbenfroh erstrahlen.


Welche Mischung kann bekommen?

Man bekommt ein- oder mehrjährige Mischungen. Jedes Jahr werden Angebote von möglichst lokalen Anbietern verglichen und zur Verfügung gestellt.

Bei den Blühmischungen handelt es sich um Mischungen aus einheimischen Wiesenblumen, Gräser und Kräuter. Je nach der Mischung können folgenden Blumen und Kräuter enthalten sein: Sonnenblumen, Buchweizen, Bartnelke, Ringelblumen, unterschiedliche Mohnarten, Malven, Hainblume, Schleifenblumen, Schmuckkörbchen, Gelbsenf etc.


Wann kann man das Saatgut bekommen?

Die Saatgutmischung kann man im Frühjahr etwa bis Ende März/Anfang April bekommen.


Ansprechpartner:

Katharina Belz
Raum 18
Tel.: 05494 / 985 - 27
E-Mail: belz@holdorf.de

Privathaushalte - 10 m²-100 m² Flächen:
Bernard Echtermann
Tel.: 05494 / 574


Wie lege ich eine Blühwiese an?

Das Anlegen einer Blühwiese ist nicht besonders schwer.

Zuerst wählt man für die Blühwiese einen möglichst sonnigen Standort. Zunächst muss der Boden vorbereitet werden in dem man eine blanke und lockere Oberfläche schafft. Danach kann man die Saatgutmischung einfach gleichmäßig verteilen und mit einer Schaufel, einer Rasenwalze oder ähnlichem leicht andrücken. Wichtig ist, dass die Fläche nach der Aussaat nicht austrocknet, deshalb sät man schon möglichst im Frühling ein, so lange noch viel Niederschlag zu erwarten ist. Die Wildblumen brauchen nicht gedüngt werden und bevorzugen zumeist eher magere Böden.

Wie bereits erwähnt, kann bei besonders großen Flächen ein Lohnunternehmer zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten dafür übernimmt die Gemeinde.

Ein besonderer Dank geht an die Lohnunternehmer Mathias Honkomp, Jürgen Schröder und Felix Heil, die bisher immer zuverlässig für das Anlegen der Blühwiesen gesorgt haben.



Was kann ich sonst tun?

Ob der eigene Garten, Beet, Hinterhof, Balkon, Dach und auch Fassade bieten viele Möglichkeiten neue Lebensräume für die Insekten zu schaffen. Man unterstützt die Natur und dem Klima kommt es zu Gute.

Jede Pflanze zählt

Für die Umwelt, Klima und das Ökosystem ist wirklich jede Pflanze wichtig. Ob der Blumentopf/ -kasten auf dem Balkon oder der Fensterbank, der eigene Garten oder ein ganzes Feld – jeder kann einen Beitrag leisten und wirklich jede Pflanze zählt.

Grün statt Stein

Kies und Steinflächen bieten keinen Lebensraum für Insekten und sparen auch nicht die eigene Zeit. Die Entfernung vom Laub und andere Gegenständen ist sehr aufwändig und zeitintensiv und wird häufig unterschätzt. Nach gewisser Zeit setzt sich doch Unkraut und vor allem Moos und Algen auf den Steinen ab, dementsprechend wird die Reinigung richtig aufwändig.

Guter Grund für Faulenzer

Ein wilder Garten bietet einen sehr guten Lebensraum für Pflanzen und Insekten und dabei muss man dafür nichts tun, nur den Mut für die Wildheit und gewissen Unordnung haben. So haben die Wildblumen und Wildkräuter die Möglichkeit zu wachsen, diese sind für die Insekten überlebenswichtig. Außerdem ist Totholz, offener Boden, wilde Büsche, Laub, Komposthaufen, Trockenmauern usw. ein guter Lebensraum und Überwitterungsquartier für viele Arten.

Ein Gebäude kann auch Lebensraum bieten

Auch die Gebäudehülle kann seinen Teil zur Artenvielfalt beitragen. Bereits in der Planungsphase eines Hauses kann man einiges berücksichtigen, aber auch der Bestand bietet viel Handlungsraum. Es ist wichtig möglichst wenig Boden zu verbrauchen, also wenig zu versiegeln. Nicht nur die Flachdächer, sondern auch geneigte Dächer, können begrünt werden. Für die Hausfassaden gibt es auch viele Möglichkeiten der Begrünung. Man kann diese bereits, samt Bewässerung in der Wandkonstruktion integrieren oder als Kletterpflanze vor der herkömmlichen Fassade wachsen lassen. Dazu eignet sich gut Wildwein, Waldrebe, Efeu und viele andere Pflanzenarten.

Farbe bekennen

Je farbenfroher, desto besser! Wenn man Beete oder Wiesen aus Blühpflanzen anlegt, dann ist es nicht nur schön anzusehen, da kann man das Leben sogar hören! Die Hummeln, Bienen, Wespen, Grashüpfer, Schmetterlinge usw. lieben die Blumen, so kann man das Summen und Flattern sehen und auch hören. Auf artenreichen Wiesen herrscht stets das bunte und fleißige Treiben.

Küchenkräuter gute Alternative

Viele gefährdete Insektenarten nehmen die Küchenkräuter als eine willkommene Nahrungsquelle an. Dabei sind diese auch für den Menschen nützlich und peppen jedes Gericht auf.

Durstlöscher

Jedes Lebewesen braucht Wasser. Hierfür kann man Teiche anlegen oder auch Gefäße oder Steine mit Kuhlen bereitstellen, wo sich das Wasser ansammeln kann und sich die Insekten aber auch Vögel versorgen können.

Pestizide vermeiden

Durch den Einsatz von Pestiziden sollen das „Unkraut“ und die „pflanzenschädliche Insekten“ vernichtet werden, dabei sterben auch die nützlichen Insekten, die als natürliche Schädlingsbekämpfer, Bestäuber und Nahrung für andere Tiere dienen.