So hilft ein Holdorfer Verein beim Homeschooling und bei den Hausaufgaben
Die Mitarbeiter von „Zukunft für Jugend“ betreuen das Homeschooling und die Hausaufgaben. Das Angebot wird gut angenommen. Auch, weil im Jugendtreff die Infrastruktur zum Teil besser ist als zu Hause
Mit freundlicher Genehmigung der OM-Medien GmbH & Co. KG
Mit Ruhe die Matheaufgaben lösen: Das kann Leonie Knälmann im Jugendtreff Holdorf. Bei Fragen hilft Jugendpfleger Timo Tatje. (Foto: OM-Medien GmbH & Co. KG, Böckmann)
Es ist ruhig an diesem Nachmittag im Jugendtreff Holdorf. Gespenstisch ruhig. Dort, wo ohne Corona am Kickertisch Tore geschossen werden, die Billardkugeln versenkt werden und an der Playstation gezockt wird, wird nun konzentriert gelernt. Leonie Knälmann (12) und die Geschwister Mohammed (11) und Maran Almawas (10) lösen verschiedene Rechenaufgaben. Sie müssen multiplizieren, dividieren und subtrahieren. Sie messen Längen in Metern, Zentimetern und Dezimetern. Und wenn es knifflige Fragen gibt, dann hilft Jugendpfleger Timo Tatje den Schülern.
Seit dem Corona-bedingten Wegfall der Ganztagsbetreuung im vergangenen Jahr unterstützt der Verein "Zukunft für Jugend" Holdorf Schüler an allen Tagen in der Woche bei den Hausaufgaben und beim Homeschooling. In 3 Räumen in den Blockhütten an der Badberger Straße betreuen 8 Mitarbeitende zurzeit rund 20 Kinder in Kleinstgruppen im 2-Stunden-Rhythmus – natürlich unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsvorschriften.
Anfragen steigen kontinuierlich – das hat verschiedene Gründe
Tatje sagt: "Unser Angebot wird sehr gut angenommen." Die Anfragen seien kontinuierlich gestiegen. Und das habe verschiedene Gründe. Die für das Lernen wichtige digitale Ausstattung sei bei manchen Familien ist nicht gut. Es gebe keine Computer, Tablets oder Drucker. Die Internetverbindung sei in den ländlichen Ortsteilen in Holdorf nicht gut. Manchmal fehle zu Hause auch einfach der Platz respektive die Infrastruktur, weil Eltern selbst im Homeoffice seien.
Leonie Knälmann zum Beispiel genießt die Ruhe im Jugendtreff, um konzentriert zu lernen. Deshalb sei sie fast jeden Tag dort. Ihr gefalle einfach die Atmosphäre. "So habe ich auch mal ein anderes Umfeld. Und wenn ich Fragen habe, dann hilft mir Timo. Es ist cool hier." Dennoch macht sie auch unmissverständlich klar, dass ihr Schule "deutlich besser" gefalle. "Dort sehe ich meine Freunde – und auch meine Lehrer." Auch Mohammed Almawas und seiner Schwester Maram gefällt es im Jugendtreff "sehr gut. Und Timo hilft sehr gut." Das bestätigt auch Mohammed Abdullah (13). Er sagt aber auch: Die Mitschüler zu treffen mache mehr Spaß als Homeschooling.
Der Verein hat aufgerüstet und neue Hardware gekauft
Jugendpfleger Timo Tatje freut sich über die Rückmeldungen. Bei Fragen unterstützt er die Schüler gerne. Er sieht sich aber eher als Lernbegleiter denn als Lehrer. Zum Beispiel dabei, den schulischen Alltag der Schüler zu koordinieren und zu strukturieren. "Wer hat welche Hausaufgaben wann wie auf – das ist schon manchmal eine Kunst", sagt Tatje und schmunzelt. Die positiven Rückmeldungen von Schülern, Eltern und Schulen zeigten aber, dass die Mitarbeiter eine wertvolle Hilfe seien.
Um Holdorfer Schüler im Homeschooling oder bei den Hausaufgaben zu betreuen, investierte der Verein Zukunft für Jugend im vergangenen Jahr in seine Infrastruktur. Für 3 Familien wurden Computer angeschafft, für den Jugendtreff ein weiterer Drucker, damit die Schüler ihre Arbeitsunterlagen zu Papier bringen können. Großzügig unterstützt bei diesem und auch bei anderen Projekten davor wird der Verein seit 2010 von der Firma Ppg Flexofilm.
- Info: Das Angebot des Vereins ist kostenlos. Wer sein Kind in der Betreuung anmelden möchte, meldet sich bei Jugendpfleger Timo Tatje unter Telefon 05494/977929.