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NaturErlebnis Holdorf errichtet ein Domizil für die Hirschkäfer

Bingo-Stiftung unterstützt Naturprojekt an der Haveriede

22-NaturErlebnis-Hirschkäfermeiler


Diese Mitglieder des Vereins NaturErlebnis Holdorf haben den Hirschkäfermeiler gebaut, von links: Thomas Haskamp, Wolfgang Thiel (kniend), Hendrik Hugenberg, Johannes Pohlmann, Thomas Wagner, Jürgen Klüsener, Klaus Koldehoff und Ulrich Herkenhoff. (Foto: Vollmer)


Der  Verein NaturErlebnis Holdorf schafft mit dem Bau eines mächtigen Hirschkäfermeilers neuen Entwicklungsraum für den Hirschkäfer-Nachwuchs: Mächtig stolz präsentierte der Vorsitzende Thomas Wagner Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug, das von den Mitgliedern des Vereins an der Grandorfer Straße Abzweig Haveriede erstellte Bauwerk, ein von der BINGO-Stiftung unterstütztes Naturschutzprojekt.

In dem mit 5,20 Meter Durchmesser großen Meiler wurden etwa acht Kubikmeter Eichenholz in verschiedenen Rotte-Zuständen und sechs Kubikmeter Eichenholzschredder sowie Eichenrinde rund um einen Eichenstubben verarbeitet. An fünf Wochenenden leisteten die Naturschützer 120 Stunden ehrenamtliche Arbeit, um den Meiler zu verwirklichen. Das Projekt gliedert sich nahtlos ein, an die von dem Verein initiierten und betreuten Blühflächen und Streuobstwiesen sowie dem Naturlehrpfad und der Trockenmauer im Umfeld der Aufforstungen der Niedersächsischen Landesforsten – Forstamt Ankum und dem 1300-Jahr-Wald. Das ganze Gebiet hat sich zu einem Hot-Spot in Sachen Naturschutz in der Gemeinde Holdorf entwickelt.

Warum dieser Meiler? „Der Hirschkäfer ist in seinem Bestand stark gefährdet, er steht in Deutschland unter Naturschutz“, informiert Thomas Wagner. Erfreulich sei es, dass im Raum Dammer Berge und auch im Umfeld Holdorfs noch viele Hirschkäfer leben. Vermutlich die meisten in Norddeutschland. „Die hier vorhandenen Eichenbestände sind ein wahres Paradies für die großen Krabbler, aber auch hier nehmen die natürlichen Habitate ab“, stellt der Vorsitzende fest. Die Larven des Hirschkäfers, die sich in einem Zeitraum von fünf bis sieben Jahren im Boden des Meilers entwickeln, lieben das von Pilzen zersetzte Holz, den sogenannten Holzmulm. Die Lebensdauer der Hirschkäfer ist kurz, nur vier bis acht Wochen. In dieser Zeit heißt es: Saft von den Eichenbäumen lecken und sich fortpflanzen.

Der Hirschkäfermeiler hat einen sehr gut gelegenen Standort und so hoffen die Mitglieder des Vereins, dass hier schon bald die ersten Eier abgelegt werden und in ein paar Jahren die ersten Hirschkäfer an die Oberfläche kommen. Unter den Augen der anwesenden Mitglieder und Miterbauern des Hirschkäfermeilers montierte Ulrich Herkenhoff einen großen metallenen Hirschkäfer, der nun weit sichtbar auf dem Eichenstubben thront und auf den Meiler hinweist. Der Bürgermeister lobt das Projekt und ist beeindruckt von der äußerst wichtigen Arbeit des Vereins NaturErlebnis Holdorf. „In Kürze wird noch eine Informationstafel aufgestellt, damit ist dieses Projekt vorerst abgeschlossen“, so Thomas Wagner, der im Namen des Vereins allen Helfern, Unterstützern und Partnern, die die Realisierung des Projekts möglich gemacht haben, dankt.