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Großartiges Seekonzert: Auf den Spuren von Abenteurer  Phileas Fogg

Um die 1000 Besucher begleiten die musikalische Reise „In 80 Tagen um die Welt“

22-Musikverein-Seekonzert

Schlusspunkt: Mit der Feuerwerksmusik verabschiedete sich das Holdorfer Orchester von seinen Gästen. (Foto: Vollmer)


Auf den Spuren der exzentrischen Romanfigur Phileas Fogg, die im Jahr 1873 ihr Leben dem bekannten französischen Schriftsteller Jules Verne in dessen Roman „Reise um die Erde in 80 Tagen“ zu verdanken hat, nahmen am Samstagabend (20. August) die Musiker des Symphonischen Orchesters vom Musikverein Holdorf um die 1000 Zuhörer mit auf ihre musikalische Reise.

Die zwei Jahre coronabedingter Wartezeit für ein weiteres Konzert auf der schwimmenden Bühne des Kalksandsteinsees haben sich für das Orchester und das Publikum gelohnt.  Allein die besondere Abendatmosphäre, wenn langsam die Dunkelheit Besitz von der Uferkulisse ergreift und durch die bunte bengalische Beleuchtung um die 50 ganz in schwarz gekleidete Akteure mit ihren Instrumenten die Bühne über den schaukelnden Steg betreten, ist ein besonderes Erlebnis. Und ausgerechnet im 100. Jubiläumsjahr des Musikvereins hätte Dirigent Wolfram Krumme um ein Haar dieses wichtige Ereignis verpasst. Leichtfertiger Weise hatte er mit Phileas Fogg gewettet, der in Person von Posaunist Norbert gr. Schlarmann durch das Programm führte, dass er es schaffen würde „In 80 Stunden um die Welt“ zu reisen. Glücklicher Weise hastete der Musikus, ausgerüstet mit Baskenmütze, Trenchcoart, Koffer und Regenschirm 5 Minuten zu spät durch das Publikum auf die Bühne. Nicht nur diese humorige Einlage hatte der Musikverein parat. Nach eingangs dargebotenen Musikstücken wie „Glory Fanfare“ (Otto M. Schwarz), „Fantasia on British Sea Songs“ (Henry J. Wood, arr. Douglas E. Wagner), „Around the world world in 80 days“ (Otto M. Schwarz) und „La Storia (Jacob de Haan), die fein abgestimmt von den Kontinenten stammten, auf denen sich Phileas Fogg gerade aufhielt, übernahmen die Dersa Highlanders mit ihren Trommeln und Dudelsäcken das Kommando. Langanhaltendenden Beifall gab’s für das gemeinsam mit dem Orchester vorgetragene Stück „Highland Cathedral“ (Ulrich Roever und Michael Korb).

Der zweite Teil des Abends begann mit musikalischen Geschichten von „Tom Sawyer“ und dessen Abenteuer mit „Indianer Joe“ und „Huckleberry Finn“. Eine beschwingte Suite, die das unbeschwerte, aber spannende Leben des Jungen hervorragend vermittelt, allesamt aus der Feder von Franco Cesarini. Das Zeitalter der Maschinen erlaubte es Phileas Fogg auf dem Weg zurück nach Europa einen Raddampfer zu mieten. Gekonnt demonstrierten die Musiker mit „Extraordinary machines of Clockwork and Steam“ (Scott Watson) das Atmen der Dampfmaschinen. Einen regelrechten Ohrenschmaus bot Gastmusiker Lukas Mauckner, Oberbootsmann beim Marinemusikkorps Wilhelmshaven, mit seinem Bariton. Beim Titel „You  raise me up“ (Rolf Løvland, arr. Takashi Hoshide) gab er diesem Liebeslied mit seinem klangvollen Instrument die entsprechend gefühlvolle Note. Das begeisterte Publikum forderte nach dem Stück „The magnificant seven“ (Elmer Bernstein, arr. Scot Richards) eine Zugabe, was das Orchester mit der Titelmusik des Films „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ (Ron Goodwin, arr. Roland Kreid) gern erfüllte.

Wie es langjährig erfahrene Besucher kennen, verabschiedeten sich die Musiker mit der „Feuerwerksmusik“ (Georg Friedrich Händel, arr. Albert Loritz) bei dem im Hintergrund  ein fulminantes Feuerwerk abgebrannt wurde. Fazit: Das Orchester ist zu großer Form aufgelaufen. Es hat seinem Publikum einen entspannten musikalischen Abend geboten und dabei seine Klasse auf hohem Niveau bewiesen.