08.01.2003: Holdorfs Bürgermeister Gerd Muhle präsentierte Gewerbetreibenden Vorhaben und Planungen für 2003
"Eine Bilanz zu ziehen, fällt uns ganz leicht. Denn es war ein erfolgreiches Jahr 2002. Schwerpunkte oder Ziele für die nächsten Monate oder gar Jahre zu formulieren, fällt indes umso schwerer. Denn es ist kein Geld mehr da; nicht beim Land, nicht beim Bund und erst recht nicht bei den Kommunen." Holdorfs Bürgermeister Gerd Muhle legte gestern beim traditionellen Neujahrsempfang in der Gaststätte Frilling in Handorf-Langenberg für die heimischen Gewerbetreibenden in punkto Ausblick auf die kommunalen Finanzen die Karten offen auf den Tisch.
In diesem Jahr gibt es 540 000 Euro weniger an Schlüsselzuweisungen für die Gemeinde und auch die Festsetzung der Kreisumlage ist noch nicht geklärt. Somit konnte auch erstmals der Verwaltungshaushalt 2003 nicht über das laufende Geschäft ausgeglichen werden (wir berichteten bereits).
Die Gemeinde muss deshalb auf die allgemeine Rücklage zurück greifen. Gleiches gilt auch für die kommenden Investitionen. Denn Holdorf will 2003 fast 400 000 Euro mehr investieren, was Gerd Muhle als ein positives Signal an die heimische Wirtschaft wertete. Dafür werden aus der allgemeinen Rücklage rund 550 000 Euro entnommen. Geld, das auf Grund der guten Haushalts-Rechnungsergebnisse der Jahre 2001 und 2002 der Gemeinde zur Verfügung steht.
Eingesetzt werden sollen die Mittel unter anderem für eines der wichtigsten Verkehrspolitischen Projekte der Gemeinde: Für die Planung des Kreisels an der Bundesstraße/Industriestraße in Ihorst. Die Planungen liegen mittlerweile vor und sind auch mit dem Straßenbauamt Osnabrück abgestimmt. Komplett über die Bühne gehen wird zudem in diesem Jahr die dringend erforderliche Sanierung der Holdorfer Schwimmhalle (750 000 Euro). Voraussetzung ist jedoch, dass auch alle eingeplanten Zuschüsse vom Land und aus der Kreisschulbaukasse fließen. Auf den Weg bringen wird die Gemeinde nun auch den Ausbau der Straße Osterort (867 000 Euro), der zu 75 Prozent über das so genannte Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert werden kann.
Die Politiker wollen den Ausbau in Angriff nehmen, obwohl mehrere Anlieger nicht ihre freiwilligen Beiträge zahlen wollten. Nun soll dies über eine neue Straßenausbaubeitragssatzung geregelt werden. Wichtige Maßnahmen sind 2003 auch die Erweiterung des Kindergartens St. Elisabeth (200 000 Euro), Sanierungsvorhaben (130 000 Euro) an der Grund-, Haupt- und Realschule; der Bau einer Bushaltestelle am Bahnhof (109 000 Euro) sowie der Grunderwerb (600 000 Euro). Letzteres ist vor allem für neue Bauflächen in Handorf- Langenberg und für neue Gewerbeflächen vorgesehen.
Ein Schuldenstand Ende 2002 von 2,68 Millionen Euro (pro Einwohner macht das 420 Euro), eine erneute Steigerung der Beschäftigtenzahl (jetzt 2465 der aktuell 6416 Einwohner) und mit 2,6 Millionen Euro ein traumhaftes Ergebnis bei der Gewerbesteuer: Holdorfs Bürgermeister Gerd Muhle zog zum traditionellen Neujahrsempfang für die heimischen Unternehmer eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. Als eines der wichtigsten verkehrspolitischen Projekte nannte Muhle die Fertigstellung des Kreisverkehrs an der Bundesstraße/Dinklager Straße. Beharrlichkeit zahle sich letztlich aus, meinte der Verwaltungschef angesichts des fast sieben Jahre dauerenden öffentlichen Kampfes für diesen Kreisel.
Mit Beharrlichkeit verfolgt die Gemeinde auch schon seit Jahren die Planung der östlichen Umgehungsstraße. Im vergangenen Jahr hat der Rat nun den Bebauungsplan beschlossen. "Damit haben wir unsere Hausaufgaben gemacht", so Muhle. Jetzt ist die Bahn am Zug, die die technische Sicherung des Bahnüberganges planen muss. Das allerdings, so war von Bauamtsleiter Wilfried Schweigel am Rande des Neujahrsempfanges zu hören, könne nach ersten Aussagen der Bahn bis zu drei Jahren dauern. Am kommenden Montag gibt es ein erstes Vor-Ort-Gespräch. Abgeschlossen wurde 2002 auch die Planung für das neue Gewerbegebiet an der Dinklager Straße, in dem sich in Kürze ein Lkw-Service-Betrieb ansiedeln wird. Weitere Gewerbeflächen, so der Bürgermeister, stehen der Gemeinde nicht mehr zur Verfügung.
Insgesamt 350 000 Euro investierte die Gemeinde 2002 für die Erschließung der Wohngebiete Vor dem Flach in Handorf-Langenberg und Bäkeesch IV in Holdorf . Als eine richtige Entscheidung wertete Muhle beim Neujahrsempfang den Ausbau der alten Bahnstrecke Holdorf-Damme zu einem Rad- und Wanderweg.
Auch für den ländlichen Wegebau gab die Gemeinde im vergangenen Jahr wieder erhebliche Mittel (180 000 Euro) aus. Damit erhöhen sich die Gesamtinvestitionen auf fast 1,4 Millionen Euro, die mit Proland-Mitteln gefördert wurden.
Die Präsentation des Bürgermeisters können Sie sich unter diesem Link ansehen.