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16.01.2004: Karl-Heinz Funke als Gastredner / Heiner Themann präsentierte Gewerbetreibenden Vorhaben und Planungen für 2004

Die Präsentation des Bürgermeisters und weitere Zahlen / Daten über die Entwicklung der Gemeinde können bei einem Klick auf den nachfolgenden Link eingesehen werden.

Neujahrsempfang 2004

Rund 120 heimische Unternehmer konnte gestern der stellvertretende Bürgermeister Bernard Echtermann beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde Holdorf im Hotel zur Post begrüßen.

Funkes Auftrag: Der ehemalige Landwirtschaftsminister forderte gestern in Holdorf unter anderem Rahmenbedingungen, die die wirtschaftliche Kraft stärken können. (Foto: aw)

Beim Warten auf die Baugenehmigung lerne man viele Leute kennen, stellte Ex- Bundeslandeswirtschaftsminister Karl-Heinz Funke beim Holdorfer Neujahrsempfang am Donnerstagabend im Hotel zur Post fest. Er betrachtete ein eher trockenes Thema auf unterhaltsame Weise: die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land.

Mit Blick auf den einstigen Stadt-Land-Unterschied hat sich die wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren erheblich verändert, die politischen Rahmenbedingungen indes hinken hinterher, war sich der Vorstandsvorsteher des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes sicher.

Für einen wirtschaftlichen Aufschwung muss die Politik verlässlicher werden, meinte Funke. Sowohl für den Bürger als auch für die Kommunen. Im Vermittlungsausschuss des Bundestages zur Gewerbesteuer Ende vergangenen Jahres zum Beispiel hätten die Kommunen überhaupt keine Rolle bei der Entscheidung gespielt. Für die Kommunen sei es nicht entscheidend, ob es eine Gewerbesteuer gibt oder nicht, sondern dass es einen gerechten Finanzausgleich gibt. Das sei das Problem, über das noch gesprochen werden müsste.

Allerdings appellierte Funke auch dafür, dass der Wettbewerb zwischen den Gemeinden bestehen bleibt. "Dafür brauchen wir leistungsstarke Verwaltungen und eine Lockerung der Vorschriften", sagte Funke. Nur so könne das in der heutigen Zeit wichtige unternehmerische Denken gefördert werden, schlug Funke die Brücke zu den rund 120 heimischen Gewerbetreibenden beim Holdorfer Neujahrsempfang. Denn es gebe nur dort eine wirtschaftliche Kraft, wo sich auch die politischen Rahmenbedingungen der Realität anpassen.

Nach dem gut halbstündigen Exkurs in die Wirtschaftspolitik übernahm Hauptamtsleiter Heiner Themann den obligatorischen Jahresrück- beziehungsweise -ausblick. Bei letzterem wies Themann besonders auf die Dorferneuerung, die Planung und Erschließung von Gewerbe- und Wohngebieten, den ländlichen Wegebau sowie auf anstehende Sanierungsmaßnahmen an den Schulen hin.

Stetig gestiegen ist die Zahl der Einwohner in der Gemeinde Holdorf. Danach leben in Holdorf derzeit 6.493 Bürger. Zum Vergleich: 1994 waren es 5.854 Einwohner.

In seinem Jahresrückblick gab Heiner Themann noch weitere statistische Zahlen bekannt. Danach wurden 2003 von der Gemeinde lediglich 16 Grundstücke veräußert (2002 waren es 26). Allerdings konnten noch kurz vor Jahresende weitere acht Grundstücke verkauft werden, dessen Verkaufserlös aber erst 2004 dem Haushalt zugute kommt. Die Bautätigkeit liegt mit 87 Bauanträgen auf dem niedrigsten Niveau seit 1994, was Themann an der Kürzung der Eigenheimzulage festmachte.

Seit Jahren positiv entwickelt sich in der Gemeinde indes die Zahl der neuen Arbeitsstellen. 2002 konnten nochmals 132 Stellen geschaffen werden. Insgesamt sind damit in den vergangenen zehn Jahren fast 75 % zusätzlicher Arbeitsplätze in Holdorf dazu gekommen, womit die Gemeinde im Landkreis Vechta den Spitzenplatz einnimmt.