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Heidesee: Kanadische Wasserpest schränkt Schwimmer und Taucher ein

Betreiber Christian Bahlmann reinigt täglich Strand von herumtreibender Wasserpflanze

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Einige Kubikmeter von der Kanadischen Wasserpest sammelt Christian Bahlmann jeden Morgen mit seinem Radlader aus dem Heidesee am Ufer zusammen. (Foto: Vollmer)


Wer sich im Heidesee dieser Tage abkühlen will, der muss aufmerksam sein, wohin er schwimmt. Einige Stellen des beliebten Trinkwasser- und Badesees sollte jeder Wasserfreund unbedingt meiden, mahnt der Pächter Christian Bahlmann und fordert seine Gäste dazu auf, in Ufernähe zu bleiben. Die invasive Pflanze Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis) macht sich in dem knapp zehn Hektar großen Gewässer breit.

So viel steht auf jeden Fall fest: Die Pflanze ist nicht giftig und sie taucht nur an einigen wenigen Stellen auf. Somit besteht für die Badegäste keine gesundheitsschädigende Gefahr. Auch für die Triathleten, die am Sonntag (11 . September) ab 9 Uhr ihren Wettbewerb mit der Schwimm-Disziplin starten wollen, besteht kein Grund, dem Wettbewerb fernzubleiben. „Gemeinsam mit dem Veranstalter haben wir eine praktikable Lösung gefunden und den Startbereich sowie die Schwimmstrecke verlegt“, informiert Christian Bahlmann. Bereits beim Triathlon 2019 tauchten die Pflanzen auf. Es ist eine rasant wachsende Pflanze, die sich stark ausbreitet und hauptsächlich im Uferbereich bis 5 Meter Tiefe zu finden ist.

Wer vom Ufer aus genau hinschaut, kann an der dunklen Wasseroberfläche die Stellen erkennen, an denen die gefährlichen Schlingpflanzen wachsen. „Diese Bereiche sind unbedingt zu meiden“, mahnt der Heidesee-Betreiber. „Wer dort hineinschwimmt oder -taucht kann sich in den dichtwachsenden langstieligen Pflanzen verfangen und kommt nicht wieder heraus“, fügt er hinzu.

Jeden Morgen schöpft Christoph Bahlmann mit einer eigens von ihm angefertigten Gitterkonstruktion an seinem Radlader Unmengen von den grünen Pflanzen aus dem Heidesee. Er will vermeiden, dass jemand seiner Badegäste aus Versehen in abgerissene freischwimmende Pflanzennester schwimmt und in Gefahr gerät. „Wir haben auch schon Mal im Frühjahr mit einem Seil die Pflanzen gekappt. Aber leider bekommt man die Wurzeln nicht mit heraus, vor allem wenn es junge  Pflanzen sind“, erklärt Christian Bahlmann. Im Winter stirbt die Wasserpflanze ab und wächst im Frühjahr wieder in den Sommer hinein bis an die Wasseroberfläche. „Im Spätsommer bereitet uns das am meisten Probleme, erklärt der Heidesee-Betreiber.

Auf der anderen Seite ist das Vorhandensein dieser Pflanze ein Indikator für die gute Wasserqualität. Die Wasserpflanze selbst dient den Fischen und Vögeln als Nahrung. „Selbst mein Labrador „Bifi“ frisst davon“, berichtet Bahlmann, der sogleich eine Hand voll der Pflanzen aus dem Wasser fischt und kommentiert „Das schmeckt ziemlich fad.“ Die Wasserpest verfällt, wenn sie aus dem feuchten Nass genommen wird. Den Unterschied demonstriert Christian Bahlmann, indem er trockene Pflanzen von einem am Morgen zusammengesammelten Haufen am Ufer holt und zu frisch aus dem Wasser gezogenen Pflanzen legt. Während die frischen tiefgrünen Stängel beim Reiben in den Handflächen Widerstand leisten, zerbröselt die eher grau wirkende Pflanze vom Morgen zu Staub.

Das überaus heiße Wetter der vergangenen Tage fördert den Pflanzenwuchs im Heidesee, dessen Wasser zurzeit 22,5 Grad Celsius warm ist. „Wir hatten auch schon 25 Grad. Wenn 26 Grad erreicht sind, kippt so ein See schnell um“, hofft Christian Bahlmann auf kühlere Tage.